Komplexe Migrationsprozesse mit externen IT-Dienstleistern erfolgreich meistern
Wenn ein Umzug ansteht, dann ist das meist mit viel Organisation und Planung verbunden. Wenn jedoch das komplette Wertpapiergeschäft eines Bankenverbundes umzieht, so handelt es sich um ein Mega-Projekt, das mehr als nur einer soliden Organisation bedarf.
Das Wertpapiergeschäft der genossenschaftlichen Zentralbanken DZ BANK und WGZ BANK ist umgezogen. Gemeinsam mit über 1.200 Volks-und Raiffeisenbanken wurde das Wertpapiersystem auf eine neue, moderne Plattform migriert. In einer Gesamtprojektlaufzeit von drei Jahren, wechselte das Wertpapierverbundsystem WVS zur zentralen Abwicklungsplattform WP2. Über den gesamten Projektzeitraum hinweg standen die Experten der agentes services GmbH der Fiducia IT AG mit Rat und Tat zur Seite.
Unterstützung durch externe Dienstleister
Bereits im Frühjahr 2009 hatte die Umstellung auf das Abwicklungssystem WP2 begonnen. In einer sogenannten „Tranchenmigration“ wurde jeweils eine festgelegte Anzahl an Instituten ausgewählt und entsprechend migriert. Während des Projektzeitraumes – von April 2008 bis Juli 2010 – waren etwa 13 Mitarbeiter des IT-Dienstleisters agentes services GmbH im Einsatz.
Vereinheitlichung des Wertpapiergeschäftes
Das bis Dato im Einsatz befindliche WVS ist eine Anwendung, die durch die dwpbank bereitgestellt wurde. Mit dem Systemwechsel zu WP2 sind alle Funktionen in einer neuen Anwendung integriert, in „GenoWP“. Diese Entwicklung der Fiducia IT AG ist Bestandteil des Bankarbeitsplatzes agree BAP. Im Rahmen dieser Vollintegration wurden die Funktionsbereiche Informationsbeschaffung, Beratung und Transaktion zusammengeführt. Die Institute können nun die Wertpapierabwicklung über GenoWP aufrufen. Des Weiteren existiert auch ein Zugangsweg über die von der dwpbank bereitgestellte Webapplikation „WP-Direct“, um zum Beispiel Unterlagen für die Hauptversammlungen anfordern zu können. Die Migration hat für die Genossenschaftsbanken wesentliche Änderungen mitgebracht. Denn nicht nur das bisherige Beraterfrontend, sondern auch viele weitere Applikationen, sind neu. Das Beraterfrontend (Marktfrontend) GenoWP bietet alle Funktionalitäten, die der Marktmitarbeiter zur Abwicklung des Wertpapiergeschäftes benötigt.
Scheibenweise zum Erfolg
Das Projekt GenoSys WP sah insgesamt sieben Tranchen vor. Die gesamte Migration wurde anhand von Ablaufplänen durch das Teilprojekt „GoLive“ gesteuert. Die Institute selbst bereiteten ihre Migration anhand eines 100 Tage-Programmes, dem sogenannten „Wechsel-Cockpit“, vor. Diese Web-Anwendung innerhalb des VR-Banken Portals beschreibt alle Aufgaben, die der in der Bank verantwortliche Migrationskoordinator vor, während und nach der Migration durchzuführen hat.
Support von Anfang an
Doch nicht nur hier fanden die Banken Unterstützung. Bereits im August 2009 bauten die am Migrationsprojekt beteiligten fünf Häuser ein zentrales Kunden Service Center bei der dwpbank in Frankfurt auf, kurz KSC genannt. Aufgabe des Centers war, die Banken zum einen auf die Migration selbst vorzubereiten, zum anderen, die Erledigung der Aufgaben zu überprüfen. Für das Kundencenter hatte die Fiducia IT AG permanent 10 Mitarbeiter bereitgestellt, einer davon war ein Mitarbeiter der agentes services GmbH. „Mit der Unterstützung durch die agentes war ich äußerst zufrieden“, resümmiert Rainer Jaudes, Leiter KSC GenoSys WP bei der Fiducia IT AG. „agentes stellte mir einen sehr qualifizierten und hochmotivierten Stellvertreter zur Seite. Die schnelle Einarbeitung und Identifizierung mit dem Thema und Produkt war äußerst bemerkenswert. Dadurch konnte ich mich jederzeit auf meine Kernaufgaben im KSC konzentrieren“, so Jaudes weiter.
Qualitätssicherung im Migrationsprozess
Gerade bei solch komplexen Migrationsprojekten wie im Fall GenoSysWP, bietet es sich an, temporär zur Unterstützung der Projektleitung und zur Durchführung der anstehenden Aufgaben, externe Dienstleister mit Sparkassen- und Migrationserfahrung heranzuziehen. Im gesamten Projektverlauf stellte der IT-Dienstleister Experten, die vor allem für die Anpassung von Schnittstellen in agreeBAP, sowie weiterer Sub- und Umsysteme, zuständig waren. „Der Wechsel des Systems zur Wertpapierabwicklung ist ein Mammutprojekt der Branche. Innerhalb von neun Monaten wurden 2,8 Millionen verwaltete Depots im laufenden Betrieb umgezogen.
Die Migration hin zu WP2 bedeutet einen Schritt zur Standardisierung, vor allem hin zu technischer Modernisierung“, zeigt sich Werner Kreidenweis, Projektmanager bei der Fiducia IT AG, zufrieden mit dem Ergebnis der Migration.